Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut by Yasmine Galenorn

Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut by Yasmine Galenorn

Autor:Yasmine Galenorn [Galenorn, Yasmine]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Schwestern des Mondes
ISBN: 9783426412510
Herausgeber: Verlagsgruppe Droemer Knaur
veröffentlicht: 2012-04-01T22:00:00+00:00


Kapitel 13

Verfickte Scheiße! Was zur Hölle …« Vanzirs Stimme hallte durch die Dunkelheit, und unser unsichtbarer Angreifer traf auch mich.

Camille stieß einen weiteren Schmerzensschrei aus. »Irgendwas hat mich gekratzt, verflucht, das brennt.«

»Das reicht jetzt.« Morio knurrte und nahm offenbar seine volle Dämonengestalt an – ein zwei Meter vierzig großer Yokai-kitsune, eine Mischung aus prachtvollem Mann und gefährlichem Fuchs mit Klauen, die einen Büffel ausweiden konnten. Er murmelte etwas, ein Blitz krachte, und in der Finsternis danach erkannte ich allmählich Gestalten um uns herum.

Es waren körperlose, schwarze Umrisse, jetzt umhüllt von einer schwachen grünen Aura, und sie waren überall. Zehn oder elf von ihnen umkreisten uns – gesichtslose Schattenmänner.

»Was ist das? Geister?« Camille atmete wieder normal, aber ihre Stimme zitterte noch.

»Keine Geister«, entgegnete Morio. »Ich weiß nicht, was das ist.«

Chase seufzte tief. »Ich sehe in sie hinein. Sie sind … Bruchstücke des Bösen, die sich als Schatten materialisieren. Sie haben kein richtiges Bewusstsein, aber sie gieren nach unserer Lebenskraft.« Seine Stimme klang entrückt, als sei er tausend Meilen weit weg.

»Chase?« Ich hörte Camilles Kleidung rascheln, als sie sich nach ihm umwandte. »Woher weißt du das?«

»Keine Ahnung, ich weiß es einfach«, flüsterte er so leise, als fürchtete er sich vor seiner eigenen Stimme. »Wir brauchen Licht.«

Morio nuschelte etwas, und Fuchsfeuer erhellte den Raum mit kaltem Neonlicht. Die Wirkung war gespenstisch – die Schattenmänner, die uns umkreisten, und eine grüne Lichtkugel über unseren Köpfen.

»Also, was machen wir mit denen?« Ich starrte unsere Gegner an. Sie konnten uns offensichtlich verletzen, denn sie hatten Camille niedergeschlagen und mich beinahe von den Füßen gefegt. Und jetzt, im Licht des Fuchsfeuers, konnte ich sehen, dass Camille aus einem langen Kratzer am Arm blutete. »Alles okay?«

Sie blickte darauf hinab und zuckte mit den Schultern. »Ja, sofern sich nicht herausstellt, dass die Wunde vergiftet ist. Ich bin jetzt schon so oft verletzt worden, dass ich mir vorkomme wie eine wandelnde Zielscheibe. Lasst es mich mit einem Blitz aus Mondenergie versuchen.«

»Scheiße. Bloß keinen Kurzschluss. Wir dürfen uns hier nicht allzu weit verstreuen.«

Sie nickte, hob die Hände und schloss konzentriert die Augen. Unauffällig wich ich ein Stück beiseite. Die Todesmagie, die sie mit Morio wirkte, klappte normalerweise gut, aber ihre Mondmagie ging öfter nach hinten los. So eine Fehlzündung passierte schnell.

Während sie die Macht der Mondmutter herbeirief, stürmte einer der Schatten plötzlich auf mich los. Ich hob den Arm, um seinen hochgezielten Tritt abzuwehren. Zu meiner Verblüffung traf er mich hart genug, um mich von den Füßen zu schleudern.

»Die sind stark!« Ich machte einen Rückwärtssalto, rollte mich ab und kam wieder hoch. Ich hatte mich noch nicht ganz aufgerichtet, da griff der Schatten mich erneut an, und ich hörte ein Knurren, so leise, als triebe es der Wind heran. Das Ding schlug mit einer schwarzen Hand zu und traf mich in die Magengrube. Ein messerscharfer Schnitt schlitzte mir die Haut oberhalb des Bauchnabels auf. Ich sprang zurück, und der Schatten verlor das Gleichgewicht und stürzte.

Ich nutzte die Gelegenheit, um festzustellen, wie körperlich das Ding war, indem ich ihm mit voller Wucht in den Rücken trat.



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